Im Sommer ist Emil Hojlund für rund 300.000 Euro vom FC Kopenhagen zum FC Schalke 04 gewechselt. Der jüngere Bruder von Manchester Uniteds Star Raslund Hojberg gilt als Juwel und Investition in die Zukunft.
Doch aller Anfang ist schwer. In seinem ersten halben Jahr auf Schalke hatte der 19-Jährige erheblich mit den Umstellungen vom Jugendfußball aus Dänemark in die robuste 2. Liga zu kämpfen. Die Folge: Hojlund fiel lange mit Problemen an den Achillessehnen aus.
Seit einigen Tagen ist er wieder zurück im Profi-Training. "Emil ist ein großes Talent. Er kämpft - immer noch - seit er hier ist mit Verletzungen - dass sein Körper noch protestiert gegen die Einheiten, die er macht. Das frustriert ihn am meisten. Er will weiter, er will immer arbeiten", sagte Kees van Wonderen jüngst über den jungen Stürmer.
Für einen Einsatz beim Schalker 4:2-Sieg in Paderborn reichte es noch nicht. Dafür bekam er am Samstag im Regionalliga-Team der Königsblauen in der ersten Hälfte 45 Minuten Spielpraxis. "Es war abgesprochen, dass Peter (Remmert, die Red.) und Emil sich die Halbzeiten teilen. Beide sind noch nicht richtig im Rhythmus", sagte Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel nach dem Spiel. "Beide haben sich körperlich voll reingehauen."
Bei Emil sieht man schon deutlich die Anlagen in der Luft, im Timing
Jakob Fimpel
Allerdings war auch bei diesen Kurzeinsätzen bereits ein Qualitätsunterschied zu erkennen. Während Remmert unter den vielen anderen jungen Spielern kaum auffiel, waren die Anlage des erheblich präsenteren Hojlund beim 3:0-Sieg gegen den SV Wiedenbrück erkennnbar. "Bei Emil sieht man schon deutlich die Anlagen in der Luft, im Timing", lobte ihn Fimpel anschließend. Ein Treffer gelang ihm allerdings, wie Remmert, nicht.
"Die Jungs, die von oben runterkommen, sind ja auch keine gestandenen Akteure. Das sind junge Spieler, teilweise 19 oder 20 Jahre alt. Sie kommen aus dem Ausland in die 4. Liga. Deutschland ist für sie Neuland", warnte S04 II-Kapitän Tim Albutat vor überzogenen Erwartungen. "Da kommt dann viel zusammen. Aber ich glaube, dass sie das langsam annehmen und auch verstehen, dass die deutsche 4. Liga auch nicht so schlecht ist." Das gilt weiterhin auch für Felipe Sanchez und Martin Wasinski.
Von Hojlund, der in Gelsenkirchen einen Vertrag bis zum Sommer 2028 unterschrieben hat, ist man auf Schalke weiterhin überzeugt. In der Hinserie kam der 1,91-Meter große Stürmer viermal in der 2. Liga zum Einsatz. Einmal gegen den 1. FC Nürnberg stand er in der Startelf. Sollte er in der Rückrunde fit bleiben, dürften weitere Einsätze oben hinzukommen. Auch, wenn er in der Regionalliga-Mannschaft weiterhin stets willkommen ist.